Piz Bernina (4.049m) über Biancograt ... im zweiten Anlauf

2012
Der Talabstieg

2012: BERNINA: Abstieg nach Morteratsch

Wider Erwarten haben wir im Winterraum alle super geschlafen und sind morgens auch nur sehr schwer aus den Betten gekommen … schließlich hatten wir es nicht eilig … es stand schließlich „nur“ noch der Abstieg nach Morteratsch an.

Beim Frühstück waren wir fast die einzigen, viele sind mit ihren Bergführern bereits zeitig wieder losgezogen um die Palü-Überschreitung – die wir schon 2010 gemacht haben – anzuhängen.

Bei herrlichem Wetter zogen wir gemütlich los in Richtung Osten. Der „Weg“ führt von der Hütte leicht abwärts an Crast’Agüzza und Piz Argient vorbei und unterhalb des Piz Zupó durch einen sehr beeindruckenden Eisbruch. Anschließend steilt es nochmal richtig auf. Ein kurzer Gegenanstieg schlägt nochmal mit gut 250 Hm zu Buche und man erreicht fast nochmal „Glocknerhöhe“. Fast schon flach verläuft der weitere Weg unterhalb der vier Bellavista-Gipfel – der sogenannten »Bellavista-Terrasse« – hinüber zum Fortezzagrat.

Am Fortezzagrat ging es dann durch viermaliges Abseilen den Felsriegel hinab auf’s Eis des Vadret da la Fortezza und nochmals mit Steigeisen weiter steil abwärts zum Fuße der Isla Persa (2.720m). Der weitere Abstieg wies keine weiteren Schwierigkeiten mehr auf. Auf der kürzesten Variante (mit Stoamandl’n markiert) stiegen wir hinab zu den Ausläufern des Persgletschers, tangierten diesen jedoch nur und betraten ein paar hundert Meter weiter den östlichen Rand des Morteratschgletschers. Auf dessen aperen Gletscherzunge spazierten wir bis zu seinem Ende … echt traurig wie das Eis hier abschmilzt. Der Rückgang der Gletscherzunge wird talauswärts immer wieder durch Infotafeln angezeigt … allein der Rückgang der letzten zwei Jahre ist kaum in Worte zu fassen.

Der Marsch auf dem breit ausgebauten Weg talauswärts zum Bahnhof Morteratsch (1.900m), auf dem man unzählige „Nichtbergsteiger“ begegnet, dauerte zwar laut meiner Uhr nur noch gut 30 Minuten, zog sich aber eine gefühlte Ewigkeit hin. Dafür stimmte das Timing, denn die nächste Bahn zurück nach Pontresina war bereits auf dem Fahrzielanzeiger am Bahnhof angeschrieben.

Fortsetzung folgt irgendwann, da ich bestimmt nicht zum letzten mal in diesem Eck war

Tom

Weitere Artikel:
2011: Bernina: Der Versuch
2012: Bernina: Hüttenzustieg
2012: Bernina: Gipfeltag
2012: Bernina: Abstieg nach Morteratsch

Morteratsch- und Persgletscher
de.wikipedia.org/wiki/Morteratschgletscher
de.wikipedia.org/wiki/Persgletscher
www.swisseduc.ch/glaciers/morteratsch

Berninabahn
it.wikipedia.org/wiki/Berninabahn
www.rhb.ch/Bernina-Express

durch den Eisbruch

Piz Argient und Crast’Agüzza (Felsturm)

»Bellavista-Terrasse«

Abseilen am Fortezzagrat

Piz Bernina mit Biancograt im Profil

Piz Bernina mit Biancograt im Rückblick

Bernina-Express am Bahnhof Morteratsch

Kommentare nicht zugelassen