Drachenwand am 25.10.2009

Bei unserer Schneeschuhtour am Geigelstein letztes Wochenende, haben wir festgestellt, dass wir noch nicht bereit sind für den Winter.

Leider war das Wetter bei uns am morgen mal wieder nicht so, wie wir es uns eigentlich erhofft hatten … also erst mit dem Kaffee vor die Glotze und Alpenpanorama schauen. Nach mehreren Bildern von Nebel, Schnee und bewölktem Himmel plötzlich Aufnahmen aus dem Salzburger Land. Scheinbar ist das Wetter im „Osten“ besser als bei uns!

Ines hatte dann auch gleich die Idee für die Tour …

Die Fahrt haben wir schnell hinter uns gebracht … es war erstaunlich wenig los auf der Autobahn. Am „romantischen“ Mondsee warteten 16°C, Sonne und blauer Himmel auf uns 8). Genau so haben wir uns das vorgestellt.

Wir wollen auf den 1.060 m hohen Hausberg der Gemeinde St. Lorenz – die Drachenwand – über den gleichnamigen Klettersteig, der im Herbst 2008 errichtet und im Frühjahr diesen Jahres offiziell eröffnet wurde.

Rahmendaten zum Drachenwand-Klettersteig: (Topo von bergsteigen.at)
Schwierigkeit: überwiegend B/C … Stellen D
Länge: knapp 400 Hm / 560 Klettermeter
erreichter Gipfel: Drachenwand (1.060m) / Salzkammergut

Fundstellen im WWW:
www.drachenwand-klettersteig.at
www.mondsee.at

… das Auto am extra eingerichteten „Klettersteigparkplatz“ des Gasthofes Drachenwand abgestellt und schon folgten wir der Beschilderung zum Klettersteig. Auf dem Weg zum Anseilplatz erkennt man schon die Liebe zum Detail, mit der die Erbauer hier am Werk waren.

Trotz des guten Wetters war nicht viel los. Als wir unsere Ausrüstung anlegten kämpfte sich gerade eine 5er-Gruppe durch die Einstiegspassage … zwei lange Edelstahlleitern. Es dauerte nicht lange, bis wir sie eingeholt hatten. Es waren eine Gruppe Einheimischer die uns freundlich Platz zum Überholen gemacht hatten.

Im Internet findet man viele Berichte, die sich über das Problem „Steinschlag“ in diesem Steig auslassen. Auch bei uns ist ab und zu mal was geflogen. Ich kann durchaus nachvollziehen, dass es keinen Spaß mehr macht, wenn man da zu Stoßzeiten unterwegs ist. Es liegt noch relativ viel loses Zeug im Steig, obwohl er offensichtlich rege begangen wird. Ich persönlich fand es aber an der Lachenspitze-Nordwand schlimmer. Für uns war es aber kein Problem mehr, da wir bis zum Gipfel keinen mehr vor uns hatten.

Nach dem etwas feuchten und schattigen ersten Drittel ging es in sehr abwechslungsreichen Abschnitten an staubtrockenem Fels weiter. In kurzweiliger und nicht allzu schwieriger Kraxelei zieht sich der Steig den Ostgrat entlang. Der gerade mal 1.060m hohe Gipfel bietet zum Schluss dann noch einen herrlichen Ausblick über den Mondsee.

Uns beiden hat der Steig richtig Spaß gemacht … gerade wegen der „Höhe“ kann ich hier eine „Herbst-Empfehlung“ aussprechen.

Der Abstieg vom Gipfel führt dann anfangs durch einen momentan richtig herbstlichen Wald. Es lag soviel Laub am Boden, dass der eigentliche Weg kaum erkennbar war … richtig schön … wenn es laut unter den Füssen raschelt. Nach einem Gegenanstieg von schätzungsweise 80 Hm, geht es dann wieder ziemlich steil abwärts. Teilweise mit alten Kletterseilen und Eisenleitern gesichert. An manchen Stellen braucht man stärkere Nerven als im Klettersteig selbst. Vor allem wenn es feucht ist, kann es auf dem Laub und den vielen Wurzeln schnell gefährlich werden. Auch hierüber findet man im Internet bereits ausführliche Berichte und Diskussionen.

Wir selbst hatten kein Problem mit dem Abstieg … offensichtlich die Einheimischen auch nicht, die wir auf dem Abstiegsweg, der gleichzeitig für Nicht-Klettersteigler auch der Normalweg zum Gipfel ist, getroffen haben. Es sollte nur jeder wissen, dass die Schwierigkeiten erst vorbei sind, wenn man wieder unten am Zustiegsweg steht.

+++ insgesamt knapp 700 Hm auf 5km +++

Einziges Manko an dieser Tour ist der weite Anfahrtsweg von uns aus und der Preis für das „Biggerl“ … dafür kostet der Parkplatz nichts.

Da im Gasthof Drachenwand kein einziger Platz mehr frei war (das Essen scheint recht gut zu sein) und das Wetter noch relativ stabil schien, machten wir auf der Rückfahrt noch einen „kurzen“ Abstecher zum Königssee. Hierzu aber an anderer Stelle mehr.

Tom

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