»Alpspitz-Challenge« am 22.08.2011
Gestern bin ich – mangels Tourenpartner – zu meiner jährlichen „Wo liegen meine Grenzen“-Solo-Touren aufgebrochen … der diesjährige Titel der Tour:
»Alpspitz-Challenge«.
Start war, nach Auffahrt mit der ersten Bahn, am Osterfelderkopf. Mit mir standen ca. 15 weitere Personen in der Gondel. Nach dem Ausstieg an der Bergstation ging es schnellen Schrittes den Fahrweg Richtung Hochalm runter. Keiner der anderen folgte mir … die haben alle gleich in Richtung Alpspitze eingeschlagen … sehr schön. Es war also keiner vor und keiner hinter mir. Ich hätte somit eigentlich auch nicht hetzen müssen, aber es sollte ja eine sportliche Solo-Runde werden … und so zog ich mich bereits nach 20 Minuten fertig „angegurtet“ vom Einstieg des »Mauerläufersteigs« am straff gespannten Stahlseil nach oben.
Obwohl ich diesmal eigentlich noch richtig fit war … und nicht – so wie beim letzten mal – schon über 1.000 Hm MTB-Auffahrt in den Beinen hatte … war der Steig in keinem Fall leichter. Ganz im Gegenteil! Immer wieder Wahnsinn, wie es hier zur Sache geht … und eine Frechheit, dass am Einstieg immer noch offiziell die Bewertung „D“ steht.
Einzig und allein das Wetter war heute auf meiner Seite. Letztes mal war es kalt und nass – heute warm und trocken. Mehr mit Armkraft als mit Technik schraubte ich mich Richtung Ausstieg empor. Auch wenn mir die „Arbeit“ im Steig wieder wie eine Ewigkeit vorkam, so blieb die Uhr am Gipfelkreuz doch schon bei 47 Minuten stehen … und die Zeit war inklusive ein paar Fotopausen. Zur Belohnung gab es 5 Minuten Pause in der ich mir einen Powerriegel und ein isotonisches Kaltgetränk aus dem Rucksack gönnte.
Anschließend ging es mehr oder weniger im Schweinsgalopp über den »Nordwandsteig« zurück in Richtung Osterfelderkopf.
Am Einstieg der »Alpspitz-Ferrata« habe ich mich dann zunächst schön brav hinten angestellt. Erst als ich bei den gerade laufenden Dreharbeiten des ZDF nach der zweiten langen Sprossenwand brav in die Kamera gelächelt hatte, begann ich mit dem Überholvorgang. Bis zum Gipfel waren es noch gezählte 61 Personen, die zeitgleich mit mir zum Gipfel unterwegs waren und oftmals nur ein Kopfschütteln für mich übrig hatten.
Am höchsten Punkt (also nicht am Gipfelkreuz) der Alpspitze gab es dann endlich eine längere Pause und die wohlverdiente Gipfelbrotzeit. Meine Blicke streiften über den »Jubigrat« zur Zugspitze … auch wenn ich nur schwer der Versuchung widerstehen konnte … es war einfach schon zu spät dafür … schade! Es ging für mich also im Abstieg nur bis zur Grieskarscharte und dann scharf nach rechts hinab über den versicherten Steig ins Matheisenkar … auch sehr schön!
Leider war es dann im Kar doch nicht so schattig wie ich vermutet hatte und so wurden meine Schritte in Richtung Skiwasser-Maß auf der Höllentalangerhütte immer schneller. Nach dem Ausgleich meines Flüssigkeitshaushalt war der weitere Abstieg durch die Höllentalklamm und zurück zum Parkplatz dann keine große Sache mehr.
Tourenverlauf:
Osterfelderkopf – »Mauerläufersteig« – Bernadeinkopf (2.143m) – »Nordwandsteig« – »Alpspitz-Ferrata« – Alpspitze (2.628m) – Grießkarscharte – Matheisenkar(-steig) – Höllentalangerhütte (1.381m) – Höllentalklamm – Parkplatz Alpspitzbahn.
Zusammengefasst:
4 Steige, 900 Hm im Aufstieg und 2100 Hm im Abstieg auf 17,5 km.
Trotz brütender Hitze stand am Ende eine Zeit von 6:38 Stunden (inkl. Pausen sowie „Stauzeiten“ in der Alpspitz-Ferrata).
Tom
Tourenbeschreibungen auf bergsteigen.at:
»Mauerläufersteig«
»Alpspitz-Ferrata«
Hier noch ein paar Impressionen: