Zsigmondyspitze am 13.08.2011

Schon länger war eine gemeinsame Tour mit Sandra im Gespräch, jedoch ohne konkreten Termin und ohne festes Ziel. Irgendwann sprach Sandra von einem Wochenende im Zillertal. Wohin soll es gehen? Zsigmondyspitze?! … ohne groß zu überlegen habe ich mich gleich zu dieser Tour aufgedrängt. Der Gipfel steht schon seit gut zwei Jahren auf meiner Liste.

Spontan-Aktionen gehen jedoch oftmals auch einher mit organisatorischen bzw. logistischen Problemen. Sommerzeit – Urlaubszeit – Hochtourenzeit – Wochenende und dazu noch gute Wettervorhersage … und deshalb die ganze Welt im Zillertal. Hurra!

Ein Anruf auf der Berliner Hütte bestätigte meine Befürchtungen: „Wir sind bis unters Dach voll“ … dazu entschuldigte sich die Wirtin noch 1000x. Kein Problem. Viel ruhiger und gemütlicher ist sowieso die Alpenrosenhütte ca. 20 Minuten unterhalb der Berliner Hütte. Die telefonische Auskunft bereitete Freude: Ein Zwei-Bett-Zimmer ist reserviert und laut Wirtin dürfen wir eigenverantwortlich mit den MTBs bis zur Hütte fahren. Das hört sich doch schon viel besser an.

Freitag nach der Arbeit starteten wir also ins Zillertal. Verkehrschaos am Irschenberg – Riesenstau vorm Inntaldreieck. Egal, wir fuhren spontan über den Achensee und kamen gut durch.

Am Breitlahner noch ein letztes „Feintuning“ und ein kurzer Ratsch mit dem Kassierer am Parkplatz (7,50 Euro für zwei Tage). Erst als wir schon einige Zeit unterwegs waren, stellte sich uns wieder die Frage: Warum ist das Biken mit schweren Rucksäcken immer so mühsam? Auch wenn wir im „Aufstieg“ mit den Bikes nicht viel Zeit gut machen konnten … die Freude auf die Abfahrt war umso größer.

Pünktlich zum Abendessen erreichten wir die Alpenrosenhütte und bezogen unser Zweibett-Zimmer … genug Platz zum „Breitmachen“ und echt gemütlich … der Überbelegung auf der Berliner Hütte sei Dank. Für die Sonnenliegen vorm Haus war es leider schon zu kalt – Essen gab es für uns trotzdem im Freien. Erst für die Nachspeise ging es dann nach drinnen, da es mittlerweile dunkel geworden war.

Nach einer angenehmen Nacht ging es zeitig aus dem Bett. Ein kleines Frühstück wäre nicht schlecht gewesen, aber dafür hatten wir keine Zeit. Es war ausgemacht, dass wir uns um 07.00 Uhr mit Sandra und den anderen an der Berliner Hütte treffen. Wir waren pünktlich!

Zu acht starteten wir dann von der Berliner Hütte in Richtung Melkerscharte. Das Wetter hätte besser aber auch schlechter sein können – Sommer ist aber etwas anderes. Noch vor der Melkerscharte ging es markiert weiter zum Feldkopf (wie die Zsigmondyspitze früher auch bezeichnet wurde). Zumindest zeichnete sich dann schon mal die Silhouette des Gipfels durch den Nebel und Dunst hindurch ab.

In der Feldscharte ist das Gipfelkreuz bereits zum Greifen nahe, aber oben ist man noch lange nicht. Der Normalweg führt anfänglich über Blockgelände und ein paar plattige Passagen ohne nennenswerte Probleme. Spätestens am Gipfelgrat fühlt man sich jedoch angeseilt etwas wohler. Wir seilten uns zum Ende des ersten Quergangs an, da wir die Klettersachen ja schließlich auch dabei hatten. Die Route ist mit einigen wenigen Bohrhaken abgesichert. Mit langen Bandschlingen und ggf. ein/zwei Friends könnte man den Rest nach eigenen Bedürfnissen -angenehmer- gestalten.

Am Gipfel der Zsigmondyspitze (3.087m) gab es dann Belohnungsschokolade für alle. Kurz nach dem Rest der Mannschaft folgte dann auch noch eine einheimische 2er-Seilschaft auf den Gipfel. Soviel wie an diesem Tag war wohl noch nie los dort oben.

Während Sandra & Co. sich eine Abseilstelle im oberen Teil zimmerten kletterten Ines und ich seilfrei bis zur eigentlichen Abseilstelle ab – wobei man diese nicht als solche bezeichnen kann. Wir vertrauten den rostigen „Gurken“, aber Wohlfühlen ist etwas anderes. Auf jeden Fall ging es in Kooperation mit den anderen und zwei 60m-Halbseilen um einiges schneller nach unten.

Der weitere Abstieg wie der Aufstieg. Bis zurück zur Berliner Hütte zog es sich aber noch ganz schön. Bei kühlen Getränken ließen wir die Tour ausklingen und ich denke, dass es allen Spaß gemacht hat.

Tom

P.S.: Die Abfahrt mit dem MTB war dann übrigens so geil wie erwartet :-))

Hier noch ein paar Impressionen:









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