Kitzbüheler Part 1 / »Die große Kogelrunde« am 12.06.2011

Heute möchte ich mal eine Runde für Gipfelsammler und Botaniker vorstellen.

Schon nach unserer ersten Tristkogel-Besteigung kam mir die Idee zu dieser Runde. Bei unserem letzten Besuch haben wir dann zumindest schon mal die zweite Hälfte angetestet. Wir wollten uns die komplette Runde eigentlich für schönes Wetter aufsparen, aber irgendwie sollte es genau an diesem Tag soweit sein. Mit ein Grund dafür war u.a., dass die Runde (bis auf die Überschreitung des Tristkogels) in jedem Fall auch bei schlechtem Wetter möglich ist und es nach fast jedem Gipfel eine Abbruch-/Abstiegsmöglichkeit gibt.

Wir hatten schon überlegt, ob wir den Talanstieg von Aurach mit dem MTB (Kelchalmgraben #222) zurücklegen, aber die Entscheidung nahm uns zum Glück das Wetter ab. Da wir sowieso in der Bochumer Hütte (Kelchalm Berghaus) einkehren wollten, fuhren wir also mit dem Auto rauf bis zum Hüttenparkplatz an der Pochwerk-Ruine auf ca. 1250 m.

Bei nebligen 14° Grad ging es dann los. Zunächst auf Fahrweg über die Niederkaseralm (1.362m) hinauf zur Schlichtenalm und dort bereits „eingetaucht“ in die Botanik. Bei dem Wetter wuchert das Grün wie wahnsinnig. Obwohl der Weg gut markiert ist, war es nicht leicht die richtige Spur zu finden. Nach der Querung eines sumpfigen Hanges führte uns der Weg durch eine Alpenrosen-Plantage – nicht auszudenken, wie schön es dort oben wäre, wenn auch noch Sonne scheinen würde. Oben am Kamm angekommen fing es dann auch noch an leicht zu Regnen – egal. Der Weg führt an einem Stacheldrahtzaun anfangs durch vermooste Bäume hindurch stetig aufwärts. Bis kurz vor dem ersten Gipfel bleibt man auch immer rechts vom Zaum, auch wenn es mal so aussieht, als ob der Weg auf der anderen Seite weiter geht (Markierung etwas irreführend).

Bei sonst sicherlich sehr schönen Ausblicken geht es dann in ständigem Auf und Ab von einem Gipfel zum nächsten. Nach einem kurzen Abstecher vom Hochtor aus, ist in wenigen Minuten auch noch der Mittagskogel auf dem Konto verbucht. Beim Weiterweg zum Tristkogel sind zwei Varianten möglich. Entweder über den Karrenweg bergab zur Toralm (Käse und Buttermilch) oder wieder ansteigend zum Torsee. Beide Varianten treffen sich dann am „Tor“ (1.933m). Von dort beginnt der Südanstieg auf den Tristkogel.

Eine Überschreitung des Tristkogels von Süd nach Ost ist sicherlich schwerer als in umgekehrte Richtung, da sehr steil und rutschig (lehmig) und zudem nicht markiert. Am „Gipfelsockel“ rechts vorbei auf ausgetrampelter Spur folgt man einer kurzen seilversicherten Querung. Ein kleiner Absatz kurz darauf ist ebenfalls noch mit einem Seilstück entschärft. Dann immer dem Pfad in einfachem aber steilem Gelände nach unten folgen. Der Tristkogel kann auch umgangen werden. Der Südanstieg teilt sich nach wenigen Minuten und quert unterhalb des Gipfel zum Saaljoch auf der Ostseite.

Der zweite Teil der Runde über Saalkogel bis hin zum Laubkogel ist zwar ebenfalls sehr reizvoll, aber bei vorangegangenen Regenfällen nicht wirklich lohnend. In dem überwiegend moorartigen Gelände, welches zudem auch noch vom Weidevieh zertrampelt ist, sind Gummistiefel sicherlich adäquates Mittel um keine nassen Füße zu bekommen.

Laut Karte kommen bei der Runde dann insgesamt 11 höchste Punkte (Gipfel) zusammen, bevor man zur verdienten Einkehr zur Bochumer Hütte und weiter zum Parkplatz absteigt:

* Schützkogel, 2.067 m
* Kleiner Schütz, 2.072 m
* Gamshag, 2.178 m
* Teufelssprung, 2.174 m
* Mittagskogel, 2.040 m
* Tristkogel, 2.095 m
* Saalkogel, 2.007 m
* Rauber, 1.972 m
* Hahnenkampl, 1.812 m
* namenloser Gipfel, 1.815 m
* Laubkogel, 1.760 m

… klingt jetzt aber wilder als es eigentlich ist.

+++ insgesamt waren es 1600 Hm auf gut 17 km +++

Tom

Hier noch ein paar Impressionen:





Im Abstieg vom Laubkogel zur Bochumer Hütte … ein Teil der Runde im Überblick:

Track: 2011-06.12_Kogelrunde-10.gpx

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