Unnutz-Überschreitung am 09.05.2010 (Muttertag)

Eigentlich war ja eine kurze Vormittagstour mit dem Ralf geplant, aber nachdem uns in der Früh das schöne, sonnige Wetter aus den Federn lockte, mussten wir ihm leider kurzfristig absagen um eine etwas „längere Vormittagstour“ zu machen.

Ines und ich entschlossen uns ganz spontan Richtung Achensee zu fahren, da das Wetter am Morgen um einiges besser war, als wir erwartet hatten.

Von Achenkirch (Startpunkt) ging es bei frühlingshaften Temperaturen durch lichten Wald über den Köglalmsteig rauf zur noch im Winterschlaf liegenden Köglalm (1.428m). Auf markiertem Weg ging es weiter auf den Vorderunnutz (2.078m). Zunächst war es sonnig und windstill. Im T-Shirt war es gerade angenehm zu gehen.

Ab 1.900m erste kleinere Schneefelder. Auf dem ersten Gipfelaufschwung lag dann ca. 1cm nasser Neuschnee … streckenweise auf bereits durchweichten Altschneefeldern … ziemlich rutschige Angelegenheit. Die Gipfelwechte kurz vor dem Gipfel war noch beachtlich groß. Kurze Rast am Gipfel bei knapp 15°C. Richtung Norden hatten wir blauen Himmel. Der Blick Richtung Süden sagte uns, dass es bald aus ist mit dem T-Shirt-Wetter … es kam eine dunkelschwarze Front auf uns zu. Die Rast war schnell beendet.

Der Weiterweg Richtung Hochunnutz gestaltete sich aber etwas schwieriger. Der markierte Normalweg, der den Gipfel des Vorderunnutz östlich umgeht, ist aus meiner Sicht momentan als eher kritisch zu betrachten. Der komplette Osthang vom Gipfel ab, ist noch reichlich mit Schnee gefüllt und noch nicht entladen. Bislang hat sich wohl auch noch keiner getraut ihn zu queren … im Schnee waren zumindest keine Spuren erkennbar. Wir trauten uns auch nicht und entschieden uns für den Direktweg über die wilde Gratkante, die vom Gipfel nach Norden bis in eine Scharte hinabzieht – dort trifft man auch wieder auf den Normalweg. Die 60 – 70m waren auf trockenem Fels gut abzuklettern …zwei Stellen UIAA I-II … ansonsten leichter als es von oben oder auch von unten aussieht.

Beim Wiederaufstieg zum Hochunnutz (2.075m) waren problemlos ein paar Schneefelder zu queren. Kurz vor dem zweiten Gipfel hat uns die Schlechtwetterfront dann eingeholt. Brrrrr. Temperatur fiel von 15°C auf knapp 7°C runter … da wurde es dann zeitweise ungemütlich. Der Weiterweg vom Gipfel Richtung Norden war dann komplett weiß. Auf dem Weg durch das Latschenfeld bin ich teilweise bis zur Hüfte eingebrochen … das war meines Erachtens der mühsamste Streckenabschnitt der ganzen Tour. Der Aufstieg zum letzten höchsten Punkt der Tour, dem großen Holzkreuz auf ca. 1.980m, war dann wieder problemlos. Hier gab es dann Brotzeit … gemütlich war es zu dem Zeitpunkt aber nicht mehr wirklich.

Der Abstiegsweg nach Westen zur Zöhreralm (1.334m) war teilweise noch reichlich mit Schnee gefüllt … ging aber recht gut … runter wohl besser als rauf. Auf der Sonnenterrasse der Zöhreralm (bewirtschaftet von 10.00 – 16.00 Uhr) gab es dann Kaffee und Tee … da hatte es dann fast wieder 17°C.

Runter zur Bundesstraße (B 181) und auf dem Sonnberg-Panoramaweg (Gegenanstieg!!) zurück zum Ausgangspunkt problemlos. Hinweis: Dort wo der Abstiegsweg von der Zöhreralm auf den Fahrweg (von und zum „Adlerhorst“) trifft, gleich wieder nach rechts in den Wald … Fortsetzung des Steiges … ist leider auf den ersten Blick nicht erkennbar.

Bis auf einen kurzen Graupelschauer haben wir nichts abbekommen … der Regen blieb – bis auf zwei drei Tropfen – auch aus 8). Heute insgesamt sehr einsame Runde.

Wegverlauf (gesamt):
Achenkirch (935m) – Köglalm (1.428m) – Vorderunnutz (2.078m) – Hochunnutz (2.075m) – Holzkreuz (1.980m) – Zöhreralm (1.334m) – Sonnberg-Panoramaweg – Achenkirch (935m)

+++ ca. 1.450 Hm auf gut 13 km +++

Tom

Ein paar Impressionen:

T-Shirt-Wetter pur …

Ruhe über dem Achensee …

Etwas frostig …

Gipfelwechte …

Die sonnige Rast war uns nicht lange vergönnt …

Flucht Richtung Hochunnutz über den Felsgrat …

30 Minuten später … Blick zurück …

Lieber wieder nach vorne schauen …

Kommentare nicht zugelassen