Berchtesgadener Hochthronsteig am 04.01.2009
Trotz der angekündigten Kaltfront wollten Ines und ich es versuchen … aber es blieb dann leider auch bei einem Versuch.
Eigentlich hatten wir es uns bei den momentanen Verhältnissen recht einfach vorgestellt:
- kein Neuschnee
- vorhandener Schnee gefroren
- Lawinengefahr gering (LWS 1)
- fast kein Schnee in der doch recht steilen Wand des Berchtesgadener Hochthrons zu sehen
- Weg/Routenführung ist uns bekannt
Die Gesamtumstände zwangen uns dann aber nach einem Drittel des Steiges zum Abbruch und Rückzug. Bei -10°C (gefüllt wie -20°C) wurden die Finger allmählich eisig kalt; wir hatten bis zum Einstieg bereits länger gebraucht als geplant; durch lästiges Anseilen/Selbstsichern aufgrund des doch stellenweise verdeckten „Seils“ haben wir für das gegangene Stück gut eine Stunde gebraucht und damit ebenfalls das festgesetzte Zeitlimit gesprengt. Da uns nicht klar war, ob wir durch die Verwechtungen am Ausstieg/Gratkamm überhaupt nach oben raus kommen und wir dann bei einem gezwungenen Rückzug bei Dunkelheit abklettern müssten, entschlossen wir uns rechtzeitig zu einem Abbruch.
Wir kommen bestimmt wieder, aber jetzt erstmal im warmen Zuhause die arktische Kaltfront überstehen ohne krank zu werden.
Daten zum »Berchtesgadener Hochthronsteig« (Topo von bergsteigen.at)
Schwierigkeit: C/D
Wandhöhe: 400m
Klettersteiglänge: 600m
Exposition: Süd-Ost … bis nachmittags direkt in der Sonne
Einstiegshöhe: ca. 1580m (je nach Schneelage)
Ausstiegshöhe: ca. 1975m
erreichter Gipfel: Berchtesgadener Hochthron (1.973m)
Fundstellen im WWW:
Touristinfo Marktschellenberg
DAV Berchtesgaden
Info-Flyer (.pdf)
TOPO von bergsteigen.at
Verhältnisse:
Zufahrt und Parkplatz:
Die Straße vom Marktschellenberg zum Wanderparkplatz Hinterrossboden und der Parkplatz selbst waren geräumt.
Zustieg:
Vom Parkplatz bis zur Baumgrenze unterhalb des „Scheibenkasers“ feste Schneedecke.
Zuerst dem Forstweg folgend, der anscheinend auch als Naturrodelbahn dient; später über ein paar Abkürzungen durch verschneites Gelände. Ab Baumgrenze bis zum „Scheibenkaser“ war der freie Hang beinhart gefroren (Steigeisen hilfreich). Vom „Scheibenkaser“ bis zum Einstieg sehr mühsam; 50 Minuten harte Spurarbeit durch verschneiten Hang; teils in 20cm Pulver (Schneeverwehungen) – teils durch Bruchharsch – teils auf „Blankeis“.
Aufstieg / Klettersteig:
In den eigentlich leichten Passagen zu Beginn („B“-Stellen) war das „Seil“ unter Eis und gefrorenem Schnee begraben. „Freilegen“ teilweise unmöglich. An drei Stellen selbst mit Seil gesichert. Steigeisen ein absolutes MUSS, Eispickel (evtl. Eisgeräte) wären sicherlich sinnvolle Hilfsmittel.
Ausstieg / Gratkamm:
— nicht erreicht —
… jedoch waren von unten schon relativ starke Verwächtungen sichtbar.
Gipfel:
— nicht erreicht —
Abstieg:
— wie Aufstieg —